Flußkrebse

Delphin

Flußkrebse:

Beginnen möchte ich mit den aquaristisch am wenigsten interessanten Vertretern, den Flußkrebsen. Sie werden bis auf Ausnahmen recht groß und vergreifen sich auch mal an kleineren Fischen, so daß eine Haltung im Artenbecken zu empfehlen ist, auch wenn sie regelmässig erfolgreich mit selbst kleineren Fischen vergesellschaftet werden, es ist halt alles eine Frage der Arten und der Beckengestaltung.

Für ihre Pflege sind genügend Verstecke unerläßlich, denn wie alle Krebse müssen sie sich gelegentlich häuten und sind anschließend, bis zum Aushärten des neuen Panzers, sehr verletzlich, wobei es auch zu Kannibalismus kommen kann. Auch sollte man versuchen nicht mehrere Männchen im gleichen Becken zu halten. Es mag lange gut gehen, aber irgendwann erwischt einer den anderen kurz nach der Häutung. Für die Beckeneinrichtung sollte neben den Verstecken auch eine Möglichkeit zum Verlassen des Wassers (Vorsicht, Ausbruchsgefahr !) gegeben werden, auch wenn dies selten vorkommt.

Die Temperaturen sollten nicht zu hoch sein (15 bis 28 Grad C), da die Tiere meist eine höhere Sauerstoffkonzentration bevorzugen als Fische, als Ausnahme wäre hier der Amerikanische Sumpfkrebs zu nennen, der auch in sauerstoffarmen Gewässern vorkommt. Der pH-Wert ist eher egal, er sollte um den neutralen Bereich schwanken (zu sauer beeinträchtigt er die Stabilität des Panzers) und die Härte sollte sich im mittleren bis hohen Bereich bewegen (10 bis 20 Grad), da das Calzium zum Panzeraufbau benötigt wird. Hier kann man auch mit der Verfütterung von ganzen Fischen oder Kalktabletten nachhelfen.

Und damit wären wir beim Futter. Die Tiere nehmen sehr gerne Futtertabletten, Tubifex oder Frostfutter und verschmähen auch keine toten Fische, wobei sie manchmal auch Lebende erbeuten. Oft vergreifen sie sich auch an Pflanzen, manchmal aber nur, um das Becken umzudekorieren. Auch deftige Kost wie Muschelfleisch oder Rinderherz nehmen sie gerne.

Die Zucht ist gut möglich und gelingt meist ohne größere Anstrengungen des Pflegers. Die jungen Krebse sollte man allerdings baldmöglichst von den Elterntieren separieren, da sie von ihnen recht schnell vertilgt werden.

Die am häufigsten angebotene Art ist der aus dem südlichen USA kommende Rote Sumpfkrebs (Procambarus clarkii), der oft unter dem Namen "Red Lobster" angeboten wird. Trotz des Names kann dies Tier in der Farbe sehr variabel sein, von rot bis blau, teilweise wechselnd, je nachdem, wie lange die letzte Häutung zurückliegt. Er vermehrt sich willig und läßt sich auch mit mittelgroßen Fischen vergesellschaften.

Wer sich für ein Artenbecken entscheidet, kann es auch mit den aus Besatzzuchtbetrieben erhältlichen Krebsen für die Teichwirtschaft (Amerikanischer Flußkrebs, Procambarus affinis) versuchen, die für ungeheizte Becken geeignet sind.

Derk Reckel
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Leider werden noch oft Krebse ausgesetzt. Diese bedrohen dann unsere einheimischen Arten durch die Krebspest.


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Wald
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