Garnelen

Delphin

Süßwassergarnelen:

Die wohl am häufigsten im Süßwasseraquarium gehaltenen Krebstiere sind die Süßwassergarnelen. Die Ernährung erfolgt entweder durch Jagd und Sammeln bei den Vertretern mit "einfachen" Scheren (Macrobranchium, Microbranchium, alle Vertreter der Palaemonidae), oder durch Filtrieren bzw. Abweiden eines Untergrundes bei den Vertretern mit befächerten Scheren (Atya, Atyopsis, Caridina).

Hierbei finden wir die größeren Vertreter bei den nicht filtrierenden Garnelen der Gattung Macrobranchium, die bis zu 30 cm erreichen können. In dieser Größe erbeuten sie problemlos kleine und mittlere Fische, so daß die gleichen Vorsichtsmaßregeln wie für die Flußkrebse gelten.

Im Gegensatz zu den Flußkrebsen benötigen die Garnelen aber weniger Kalk im Wasser, evtl. da sie ihre abgelegte Haut nach der Häutung teilweise oder ganz verzehren, wenn das Wasser sehr weich ist. Dagegen stellen gerade die Süßwassergarnelen höhere Ansprüche an die Wasserbelastung. Sie legen Wert auf sehr sauberes Wasser, das frei von Nitrit und Nitrat ist, andernfalls kommt es zu Häutungsschwierigkeiten, die zum Tode führen können. Die Temperaturen können sich zwischen 20 und 30 Grad C bewegen.

Für Fächergarnelen ist es anzuraten, daß man ihnen den natürlichen Gegebenheiten entsprechend einen Sitzplatz in der Strömung bietet, an dem sie die Fächer zum Filtrieren des Wassers aufspannen können. Bei großen Arten, oder solchen mit großen Scheren, sollte für jedes Tier ein Versteckplatz vorhanden sein, auch hier gilt, daß es schwierig ist mehrere Männchen zu vergesellschaften. Die filtrierenden Arten bereiten hierbei keine Probleme.

Als Futter nehmen die Tiere alles begierig an, wobei bei den filtrierenden Arten auf eine geringe Futtergröße geachtet werden muß.

Die Zucht gelingt nur bei wenigen Arten regelmßssig, hierbei sind u.a. die Vertreter der Gattung Caridina zu nennen, die wenige große Eier legen und bei denen die Aufzucht der Jungen keine Probleme bereitet. Die Fächergarnelen der Gattung Atyopsis machen ein obligatorisches Brack- oder Seewasserstadium durch. So konnten einzelne Zuchterfolge oder Teilerfolge nur mit einem Überführen der Larven in Brack- oder Seewasser erzielt werden (u.a. HUNTE 1979 und GORTZYTZA 1990).

Bei den Vertretern der Palaemonidae gibt es unterschiedliche Zuchtberichte. GORTZYTZA (1990) schaffte nur ein Jungtier in Brackwasser durch das Larvalstadium zu bringen. Die Ernährung der Jungtiere kann analog zu der von Artemianauplien, also mit Schwebealgen oder Mikrozell erfolgen.

RASCH (1991) beschreibt die Nachzucht von Macrobranchium lar dagegen als problemlos, die Larven nehmen ab dem dritten Tag frische Artemia-Nauplien und können in reinem Süßwasser aufgezogen werden.

Regelmäßig im Handel finden wir kleinere Arten aus der Familie der Palaemonidae (Glasgarnelen), die sich im Aquarium als sehr haltbar erweisen. Die größeren und evtl. leichter züchtbaren (?) Arten sind leider seltener im Angebot, erfordern aber teilweise ein Artenbecken zur Haltung. Regelmäßig findet man auch die kleinen Rotschwanzgarnelen der Gattung Caridina, die sich auch im Gesellschaftsbecken mit nicht zu dichtem Besatz vermehren lassen. Die Fächergarnelen der Gattungen Atya und Atyopsis werden ebenfalls oft angeboten, lassen sich aber nur schwierig züchten. Sie sollten mit feinem Lebendfutter ernährt werden oder in ein alteingerichtetes Becken mit Mulm und Algenbestand eingesetzt werden.


Übersicht Krebse, Krabben, Garnelen,   Krebse,   Krabben,   Garnelen,   Literatur


Wald
Copyright mvelt Aquarium BBS Erstellt 28.12.1999, Letzte Änderung 15.3.2002

Begrüßung, Termine, Anzeigen, Impressum, Inhaltsverzeichnis Aquarium BBS